Organisationen lassen sich als lebende soziale Systeme begreifen, die eine Eigenlogik entwickelt haben. Aus dieser Logik heraus entstehen spezifische soziale Muster wie Kommunikations-strukturen, mentale Modelle, Entscheidungsroutinen und Regeln, die bewusst und unbewusst gelebt werden. Diese Muster und Eigenlogik der Organisation zu erkennen und sich als Führungskraft zunutze zu machen, kann aus systemtheoretischer Sicht Führung in Organisationen, gerade beim Wandel zu mehr Agilität, erfolgreich machen.
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Für die Praxis heißt dies, dass die Führungskräfte idealerweise für ein intelligentes Zusammenspiel aller Akteure sorgen und die Verantwortung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit bei den Beteiligten belassen. Dies erfordert Vertrauen in die Selbstorganisation der Mitarbeiter und daraus resultierend ein verändertes Führungsverhalten über alle Hierarchieebenen hinweg.
Um als Organisation genau dorthin zu kommen, bedarf es im Vorfeld eines intensiven Reflexionsprozessen im Management, in dem die Unternehmenskultur beleuchtet wird und die vorhandenen Denk- und Verhaltensmuster der Organisation erkennbar macht. Erst hiernach macht es Sinn eine Projektgruppe zu bilden mit der Aufgabe, die spezifischen und relevanten Themen sowie die Veränderungsnotwendigkeiten der Organisation zu identifizieren, die für die Umsetzung einer agilen Führungskultur notwendig sind.
Erst danach kann mit dem eigentliche Veränderungsprozess begonnen werden. Bei diesem ist es, wie bei allen Veränderungsprozessen, notwendig, dass mittelbare Wirkungen der Veränderung auf die gesamte Organisation frühzeitig erkannt werden und dementsprechend notwendige Anpassungen für einen Gesamterfolg vorgenommen werde.